rian.- Vilnius und Minsk wollen bis Ende Oktober einen Vertrag über den Transport venezolanischen Erdöls vom litauischen Seehafen Klaipeda nach Weißrussland schließen. Die diesbezügliche Vereinbarung ist am Freitag in Klaipeda in der Sitzung einer bilateralen Arbeitsgruppe getroffen worden.
„Unsere Wirtschaftssubjekte und die Litauische Eisenbahn unterzeichnen bis Ende Oktober konkrete Abkommen, nach denen ab Dezember im Laufe von zwei Jahren mindestens je 2,5 Millionen Tonnen Erdöl über den Hafen Klaipeda und die Eisenbahnen Litauens und Weißrusslands zu unseren Ölraffinerien transportiert werden“ sagte der erste Vize-Premier Weißrusslands, Wladimir Semaschko, in einem Gespräch mit dem Litauischen Fernsehen.
Rokas Masiulis, Generaldirektor des Ölumschlagsplatzes Klaipedos Nafta, sagte, Litauen sei an einer möglichst dauerhaften Zusammenarbeit mit Weißrussland interessiert. Er bezweifelt aber, dass der Vertrag noch in diesem Jahr in Kraft treten kann.
Vor knapp einem Monat war ein Tankschiff, das aus Venezuela 80 000 Tonnen Erdöl für Weißrussland befördert hatte, in Klaipedos Nafta entladen worden. Venezolanisches Erdöl war auch über Seehäfen der Ukraine, Estlands und Lettlands nach Weißrussland befördert worden.
Laut Vereinbarungen der Präsidenten Weißrusslands und Venezuelas soll Minsk in diesem Jahr vier Millionen Tonnen Erdöl, im Jahr 2011 acht bis neun Millionen Tonnen und im Jahr 2012 bis zu zehn Millionen Tonnen Erdöl bei Caracas kaufen.