spn.- In Estland ist erstmals eine Frau zur Präsidentin gewählt worden: Kersti Kaljulaid, die frühere Vertreterin Estlands beim Europäischen Rechnungshof, hat die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament erreicht, wie estnische Medien mitteilen.
Kaljulaid kam demnach auf 81 Abgeordnetenstimmen. Dabei waren nur 68 Stimmen für ihren Wahlsieg erforderlich. Sie war allerdings die einzige Kandidatin für den Präsidentschaftsposten. Die 46-jährige Politikerin gilt als eine Kompromisskandidatin: Nach fünf gescheiterten Versuchen, einen Staatschef zu wählen, haben sich die Parteien im estnischen Parlament auf Kaljulaid geeinigt, die von allen politischen Kräften unterstützt wird.
Kaljulaid löst damit den 62-jährigen Staatschef Toomas Hendrik Ilves ab, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren darf. Seine Amtszeit läuft am 9. Oktober ab. Die neugewählte Präsidentin hat sich bereits zum Thema Dialog mit der russischen Gemeinschaft im Lande geäußert. In einem Gespräch mit dem Portal „Postimees“ unterstich Kaljulaid dessen Bedeutung.
Sie erklärte sich bereit, bei erster Gelegenheit den Kontakt zu den russischen Gemeinden aufzunehmen: „Wir werden uns unterhalten! Ich mit meinem schlechten Russisch, sie auf Estnisch“, sagte Kaljulaid. „Man muss den Dialog mit allen Bürgern Estlands führen. Ich will sie nicht in estnisch- und russischsprachige unterteilen.“
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