eva.- Um das von der Coronavirus-Krise verursachte Finanzloch im Budget zu stopfen will der russische Staat die Tabaksteuer erhöhen, und zwar um satte 20 Prozent. Man erhofft sich dadurch Mehreinnahmen von 100 Milliarden Rubel, die von den rund 35 Millionen russischen RaucherInnen (24,2 Prozent der Bevölkerung) berappt werden sollen.
Doch wie Fontanka.ru schreibt, könnte der Schuss nach hinten losgehen. Wie die Experten meinen, könnte diese Preissteigerung sogar zu einem Absinken der Einnahmen führen, weil die RaucherInnen wegen der hohen Preise zunehmen auf den blühenden Schwarzmarkt zugreifen würden. Geschmuggelte Billigzigaretten aus Weissrussland und Zentralasien sind leicht erhältlich, ausserdem ist die Busse für den Verkauf von illegaler Tabakwaren mit 500 Rubel lächerlich niedrig.
Statt wie wild die Steuern zu erhöhen, sollte der Staat nach Ansicht der Fachleute dort suchen, wo es etwas zu holen gibt und Ordnung im bestehenden Markt schaffen. Damit meinen sie eine starke Erhöhung der Bussen für den illegalen Zigarettenverkauf und den Schmuggel und ein verschärftes Vorgehen gegen den florierenden Schwarzhandel.
Weitere Artikel zu diesem Thema: