rian.- Polen befürwortet laut seinem Botschafter in Moskau, Wojciech Zajączkowski, die Idee eines visafreien Reiseverkehrs zwischen der EU und Russland. „Die EU-Visapolitik gegenüber den osteuropäischen Ländern, darunter auch Russland, muss flexibler und offener sein. Sie muss auf die Abschaffung der Visapflicht abzielen“, äußerte der Botschafter am Mittwoch Journalisten gegenüber. Vorläufig werde eine Visaerleichterung auf der Ebene der EU-Kommission diskutiert, fügte er an.
Das polnische Konsulat in der russischen Exklave Kaliningrad arbeite „an der Grenze seiner Möglichkeiten“, sagte er weiter. 2012 hätte es fast 130 000 Visa sowie 1000 Passierscheine im Rahmen des Grenzverkehrs ausgestellt. Ende 2006 hatte das Europäische Parlament eine Verordnung angenommen, die es den Mitgliedsstaaten gestattet, bilaterale Abkommen über den kleinen Grenzverkehr an den Landaußengrenzen mit benachbarten Drittländern zu schließen.
Dies berechtigt die Bewohner grenznaher Gebiete beiderseitig der Grenze, in das jeweilige Nachbarland aufgrund eines vereinfachten Kontrollverfahrens bis zu 30 Kilometer, in Ausnahmefällen sogar bis zu 50 Kilometer weit ins Landesinnere einzureisen. Das russisch-polnische Abkommen über den kleinen Grenzverkehr, das 2012 in Kraft getreten ist, umfasst die russische Exklave Kaliningrad sowie die ähnlich großen polnischen Grenzgebiete in den Woiwodschaften Pomorskie und Warmińsko-Mazurskie, darunter auch die Städte Gdańsk und Olsztyn.
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