Von Eugen von Arb
Während der vergangenen zwei Tage wurde die Stadt regelrecht eingeschneit, allein in der Nacht auf den 24. Dezember fielen bis zu 20 Zentimeter Neuschnee, ausserdem sorgten starke Böen für zahlreiche Schneeverwehungen. Im Vergleich zur vergangenen Woche, in der konstante Minustemperaturen von Minus 10-15 Grad geherrscht hatten, ist es jetzt wieder etwas wärmer geworden.
Über 800 kleinere Unfälle
Der Schnee sorgte vielerorts für Unfälle und Staus – in den dunklen Morgenstunden waren vielerorts spulende Reifen eingeschneiter Autos zu hören. Die Verkehrspolizei registrierte stadtweit über 800 leichtere Zwischenfälle, grösstenteils Auffahrunfälle wegen schlechter Strassenverhältnisse oder fehlender Winterausrüstung.
Dank zuverlässiger Vorhersagen war die Stadt jedoch vorbereitet auf den Schneefall und mobilisierte die Schneeräumung auf ein Maximum. Gleichzeitig erging ein Aufruf an die Bevölkerung, den Privatwagen in diesen Tagen zuhause zu lassen.
Siedendheisse Heizwasser-Geysire
Mit Kälte und Schnee wächst der Energieverbrauch, und das Versorgungsnetz wurde darum an vielen Stellen überlastet. An drei Stellen platzten Fernheizungsrohre, und das austretende kochendheisse Wasser sorgte für teilweise schwere Verbrennungen.
Am Prospekt Bolschewikow wurden 15 Passanten durch einen solchen „Geysir“ verbrüht und mussten sich im Spital behandeln lassen. An der Kubinskaja uliza wurden drei Personen durch einen Rohrbruch überrascht und in ihrem Auto eingeschlossen – beim Versuch, sich zu befreien wurden sie verletzt.
Ganze Wohnungen verwüstet
Solche Rohrbrüche passieren immer wieder wegen mangelndem Unterhalt oder alten Leitungen. Vor einigen Wochen wurde ein ganzes Wohnhaus mit kochendem Wasser begossen, und die Bewohner entgingen nur knapp einem schweren Unglück. Das Wasser verwüstete einige Wohnungen derart, dass sie komplett renoviert werden müssen und ihre Besitzer vorübergehend in Hotels leben müssen.
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