(Aktualisiert) eva.- Am 1. Juli kamen auf dem Atom-U-boot AS-31 im Nordmeer 14 Seeleute ums Leben, wie das russische Verteidigungsministerium am Folgetag meldete. Der Brand konnte gelöscht werden, das Tauchboot befindet sich zur Zeit im Hafen Severomorsk bei Murmansk.
Der Besatzung des Tiefseeboots gelang es, das Feuer zu löschen, doch erstickten 14 Mitglieder in den Verbrennungsgasen, fünf Personen wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Die Ursache des Feuers ist bisher ungeklärt, Experten vermuten jedoch, dass es durch einen Kurzschluss bei den Akkumulatoren ausgelöst worden sein könnte.
Nach Berichten von Überlebenden gelang es Seeleuten noch, einen zivilen Unterwasser-Spezialisten aus der brennenden Abteilung zu bergen, bevor sie das Schott hinter ihm schlossen, um das Feuer zu bekämpfen. Sämtliche Tote waren Kapitäne ersten oder zweiten Ranges und hatten eine geheime Ausbildung in St. Petersburg durchlaufen.
Opfer werden posthum ausgezeichnet
Wie das Verteidigungsministerium versprach, erhalten sämtlich Opfer posthum eine Tapferkeitsauszeichnung und ihre Hinterbliebenen eine finanzielle Entschädigung. Die Untersuchung des Unfallhergangs wird zirka zwei Wochen dauern, und für den Präsidenten wird ein Bericht vorbereitet. Ob wegen der Tragödie eine regionale oder landesweite Trauer angeordnet wird, ist noch unklar.
Das Tauchboot hatte nach Angaben des Verteidigungsministeriums die Aufgabe, den Meeresgrund bathymetrisch zu vermessen. Als Bathymetrie wird die Vermessung der Unterwasser-Topographie bezeichnet, um Geländemodelle und Karten der Ozeane zu erstellen. Das betroffene U-Boot ist auf solche Untersuchungen spezialisiert und kann angeblich bis zu sechs Kilometer tief tauchen.
Geheimes U-Boot
Das betroffene Atom-Uboot gilt als geheim, bisher existieren keine beglaubigten Aufnahmen davon. Wie Gazeta.ru schreibt, wird jedoch angenommen, dass es sich um ein unbewaffnetes Aufklärungs-Uboot handelt, dessen 25-köpfige Besatzung aus lauter Offizieren besteht.
Dies ist das schwerste Unglück dieser Art seit 2008 als auf dem russischen U-Boot „Nerpa“ während eines Testlaufs 20 Seeleute erstickten, weil irrtümlich die Löschanlage betätigt wurde und das Gas Freon austrat.
Bild: Das U-Boot Dmitri Donskoi im Hafen Severomorsk. (Wikimedia Commons/Mil.ru)