TOPTICKER.- Die Ausstellung mit Bildkopien aus dem Russischen Museum in den Strassen Petersburgs wird vielfach beschädigt oder verunstaltet. Die Meisterwerke Repins, Aiwasowskis oder Vasnezows, die man im Sommer in der Öffentlichkeit aufgehängt hat, werden mit Farbe beschmiert, mit Sprüchen bekritzelt und teilweise mit roher Gewalt kaputt gemacht. Den üblen Vandalismus schreibt die Museumsleitung in ihrer Bilanz der mangelnden Zivilisiertheit der Bevölkerung und der Touristen zu. Man gebe sich aber deswegen nicht geschlagen – jedes dieser Kunstwerke stehe weit über den Dummheiten einiger weniger Bürger.
Schon bei der Vorbereitung des Projekts hat man diesem Risiko Rechnung getragen und die Bilder mit einer Schutzschicht überzogen, dank der sich viele der Schmierereien rasch wieder entfernen lassen. Wenn ein Bild allzu stark beschädigt wird, ersetzt man es einfach durch ein neues Exemplar. Trotz allem sind die Museumsleute von der Wirksamkeit ihrer Kampagne überzeugt – sie wollen durch die Bilder in den Strassen des Stadtzentrums für das Museum und seine Schätze werben und die Passanten zu einem Besuch verlocken.
Starke Zuhname von Vandalenakten
Sorgen macht man sich eher wegen der allgemeinen starken Zunahme des Vandalismus in Petersburg, welche sich bei diesem Projekt bestätigt. In der Mehrheit sind dabei Hausfassaden oder öffentliche Skulpturen, von denen es in der Stadt viele gibt. In den letzten Monaten wurde eine Reihe prominenter Kunstwerke beschädigt oder gar gestohlen: Die Löwen der Löwenbrücke wurden mit roter Farbe übergossen, die Bronzeadler bei der Alexandersäule gestohlen und die Lenin-Skulptur am Finnländischen Bahnhof gesprengt. Als Gegenmassnahme sollen gewisse Kunstwerke mit Videokameras überwacht werden, doch zählt man auch auf ein Umdenken in der Bevölkerung.
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