Valentina Matwjejenko zu Gast an der Technischen Universität München
Russland boomt. Neben dem dominierenden Wirtschaftsstandort Moskau hat sich die Millionenstadt St. Petersburg zum zweitstärksten Wirtschaftsraum des Landes entwickelt. Und überall dort, wo die Wirtschaft sich entwickelt, sind Wissenschaft und Forschung sehr stark an diesem Aufschwung beteiligt. Besonders augenscheinlich ist dies in Sankt Petersburg der Fall. Die Stadt an der Newa war schon in der Vergangenheit ein wichtiges Zentrum der russischen Wissenschaft und ist auch heute neben Moskau der wichtigste Bildungs- und Wissenschaftsstandort des Landes. Allein 120 Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen haben sich in der Stadt angesiedelt.
Die Technische Universität München erkannte gleich nach dem Fall des eisernen Vorhangs das Potential des Wissenschaftsstandortes Sankt Petersburg. Mit fünf der wichtigsten Universitäten wurde in den vergangenen Jahren Abkommen geschlossen, mit dem Ziel Kooperationen zwischen den russischen und Münchner Wissenschaftlern unkompliziert zu ermöglichen. Aber vor allem der studentische Nachwuchs soll von der neuen russischen Offenheit profitieren. So ist zum Beispiel ein Projekt, das der TUM besonders am Herzen liegt, die Joint Avanced Student School (JASS), die im März dieses Jahres bereits zum 6. Mal initiiert wurde. Hier unterrichten deutsche und russische Wissenschaftler ca. 70 Studierende aus Sankt Petersburg und München gemeinsam in Themen aus der aktuellen Forschung.
Der Besuch von Valentina Matwijenko ist daher ein Höhepunkt im derzeit laufenden Sommersemester. Sie ist seit 2003 Gouverneurin von St. Petersburg und ist an der Entwicklung der boomenden Wirtschaftsregion maßgeblich beteiligt. Das Amt einer Gouverneurin ist mit dem Rang eines Ministerpräsidenten vergleichbar. Valentina Matwijenko ist aber gleichzeitig eine Vertraute des ehemaligen russischen Präsidenten Putin und gilt als eine der mächtigsten Frauen Russlands.