TOPTICKER.- Laut Protodiakon Andrej Kurajew, Professor an der Moskauer Geistlichen Akademie, soll das russische Außenamt der amerikanischen Pop-Diva Madonna die Einreise verweigern, denn sie will mit ihrem Konzert in Sankt Petersburg „ihre Unterstützung für sexuelle Minderheiten bekunden“.
Der Gouverneur von Sankt Petersburg, Georgi Poltawtschenko, hatte am 7. März ein Stadtgesetz unterzeichnet, das Geldstrafen für die Propaganda von Homosexualität unter Minderjährigen sowie für die Propaganda von Pädophilie vorsieht. Das Gesetz ist bereits in Kraft getreten.
Madonna, die am 9. August im Rahmen ihrer diesjährigen Tour ihr neues Album in Sankt Petersburg vorstellen will, teilte darauf via Facebook mit, sie will über „diese unsinnige Härte“ reden sowie sich mit Vertretern der Schwulengemeinschaft unterhalten, um „ihnen zu helfen und Kraft zu verleihen“.
Stadtbehörden sollen beim Aussenministerium intervenieren
Der einfachste Weg, das Konzert zu verhindern, könnte Kurajew zufolge ein Gesuch der Behörden von Sankt Petersbug an das russische Außenministerium sein, Madonna und ihrer Mannschaft keine Visa mit der Begründung zu gewähren, dass das Ziel ihrer Reise nach ihren eigenen Angaben die Verletzung des russischen regionalen Gesetztes ist.
„Eine Staatsführung, die Gesetze verabschiedet und deren Umsetzung nicht kontrolliert, verdient keinerlei Respekt“, so Kurajew. Bei einer Verletzung des Stadtgesetzes droht der Sängerin eine Geldstrafe von höchstens 5000 Rubel (ca. 125 Euro). Die Veranstalter können jedoch einer strengeren Bestrafung unterzogen werden.
Gesetz in Petersburg bereits in Kraft
Laut dem Gesetz werden öffentliche Handlungen, die auf die Propaganda von männlicher und weiblicher Homosexualität, Bisexualität oder Transgenderismus (LGBT) unter Minderjährigen abzielen, mit einer Geldstrafe zwischen 5000 Rubel (für natürliche Personen) und 500 000 Rubel (juristische Personen) geahndet (ein Euro entspricht etwa 40 Rubel).
Vitali Milonow, der Autor des Gesetzes und Abgeordneter der Gesetzgebenden Versammlung von Sankt Petersburg, hatte Ende März RIA Novosti mitgeteilt, dass Vertreter von Gesellschaftsorganisationen die Einhaltung des Stadtgesetzes durch Madonna kontrollieren werden. (rian)
Die Plakate für das Petersburger Madonna-Konzert hängen schon. (Bild: Eugen von Arb/SPB-Herold)
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