TOPTICKER.- Völlig unerwartet wurde die Aktion “Ein vom FSB verhafteter Penis” der Moskauer Künstlergruppe “Woina” (Krieg) mit dem Kunstpreis “Innovation“ des russischen Kulturministeriums ausgezeichnet. Die Preisvergabe wurde vom Zentrum für zeitgenössische Kunst damit begründet, dass die Performance “zu neuen Gedanken anrege und dem Betrachter die Möglichkeit gebe, anders zu denken”.
Die mit einer halben Million Rubel (rund 12.000 Euro) dotierte Prämie wurde der Organisation unter den “Chui!” (Schwanz!) – Rufen des Publikums im Moskauer Kunstzentrum “Garage” übergeben. Die Nominierung für den Preis ist natürlich umstritten, während die einen sie für ein Zeichen der Öffnung loben, sehen sie die anderen als ein Zeichen des Zerfalls. Erstaunt sind jedoch Gegner wie auch Befürworter der “Woina”-Aktionen.
Die radikale Gruppierung hatte im vergangenen Juni nach einem gut eingespielten Plan mit weisser Farbe einen 65 Meter grossen Phallus auf die Liteyny-Brücke gezeichnet, der erst sichtbar wurde, als die Klappbrücke gegenüber dem Hauptquartier des Geheimdienstes FSB angehoben wurde.
Die Preisverleihung ist auch darum erstaunlich, weil sich die Künstlergruppe an einer ganzen Reihe von Protestaktionen gegen Polizei und Staat beteiligt hat und bereits mehrere ihrer Mitglieder verhaftet und zu Haftstrafen verurteilt wurden. (eva)
Bild: PD/Kulturministerium Russland
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