eva.- Beim Petersburger Fernsehkanal „Life78“ wird die Hälfte des Personals abgebaut. Beobachter halten diesen Entscheid nur für die Vorstufe zur endgültigen Schliessung des Senders.
Noch 2015, wenige Monate nach dem Tod des Petersburger Medienzars Oleg Rudnow, hatte Aram Gabreljanow, der neue Besitzer der stolzen „Baltischen Mediengruppe“, von fantastischen Entwicklungsperspektiven gesprochen. Doch im Endergebnis wurden innerhalb von zwei Jahren praktisch alle Medien geschlossen.
Lokalnachrichten für Moskauer Zentralredaktion
Nach den Tageszeitungen „Smena“, „Vetscherni Peterburg“ und „Newskoje Vremja“ und sowie dem Radiosender „Baltika“ ist nun der lokale Fernsehkanal „Life78“, der Nachfolger des „Kanal100“ an der Reihe. Ungefähr der Hälfte der Angestellten, rund 200 Angestellten wird gekündigt.
Das Petersburger Studio wird damit in erster Linie den föderalen Kanal LifeNews mit Lokalnachrichten versorgen. Das steht ganz im Widerspruch zu den enormen technischen Investitionen, die zu Betriebsbeginn getätigt worden waren und den Kanal auf den neuesten Stand brachten.
Amateurhaft und verkrampft
Inhaltlich gesehen, wurde jedoch Raubbau getrieben. Nach einer gründlichen Restrukturierung verliess ein Grossteil der alten und erfahrenen Belegschaft freiwillig oder unfreiwillig den Kanal. Dieser Aderlass hatte spürbare Folgen – „Life78“ erreichte nicht annähernd das Niveau seines Vorgängers.
Der neue Kanal erinnerte oft an einen Übungssender für frischgebackene Journalistik-Studenten erinnert, wirkte amateurhaft und verkrampft. Die Übertragung der Spiele des Petersburger Hockey-Vereins SKA ist schon seit längerem für die meisten der einzige Grund, den Kanal einzuschalten.
Bild: Wikimedia Commons
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