eva.- Am 19. Januar, nach dem julianischen Kalender der Dreikönigstag, feiert die russisch-orthodoxe Kirche das Fest der Taufe. An tausenden vorbereiteter Wasserstellen im Eis stiegen die Menschen ins eiskalte Wasser, um gemäss Tradition dreimal unterzutauchen.
Nach offiziellen Angaben nahmen dieses Jahr 1,8 Millionen Menschen an diesem Brauch teil, davon allein in Moskau etwa 93.000 Personen. Dazu waren im ganzen Land rund 4000 Eislöcher meist in Kreuzform vorbereitet worden. Um die Wasserstellen wurden Plattformen mit improvisierten Geländern und Treppen gezimmert, um den Einstieg ins Wasser so sicher wie möglich zu machen.
Daneben standen den Badenden Zelte oder Unterstände zum Umkleiden und Aufwärmen zur Verfügung. Landesweit bot der Katastrophenschutz tausende Mitarbeiter und Freiwillige auf, welche für die Sicherheit an den Badestellen sorgten. Die Polizei überwachte die Absperrungen und Warteschlangen.
Tragfähigkeit des Eises wird kontrolliert
Da die Temperaturen vielerorts um die Null Grad oder nur wenig darunter lagen, musste die Tragfähigkeit des Eises besonders aufmerksam kontrolliert werden. Daher konnten auch die Schaulustigen den Brauch nur aus der Distanz beobachten.
Die Taufe Christi wird von Gottesdiensten begleitet, und in der Nähe der Wasserstellen singen Chöre und Folkloregruppen. In Russland sowie anderen Ländern der orthodoxen Kirche, Griechenland, Mazedonien, Bulgarien wird an diesem Tag Wasser geweiht.
Bild: Eugen von Arb/ SPB-Herold