eva.- Am 23. August wurde der Ukrainer Pawel Dutschenko, Pfarrer und Leiter des Hilfswerks „Offenes Herz“ aus Russland deportiert. Der Geheimdienst wirft ihm staatsfeindliche Agitation vor, Dutschenko hingegen meint, dass es sich nur um ein Missverständnis handeln kann.
Dutschenko, dessen Fonds Obdachlose, Drogensüchtige und Aids-Kranke unterstützt, erhielt vom staatlichen Migrationsdienst (UFMS) den Bescheid, dass sein Antrag auf eine Aufenthaltsbewilligung abgelehnt und seine vorläufige Aufenthaltserlaubnis annuliert sei.
Begründet wurde der Entscheid damit, dass er staatsfeindliche Agitation betrieben habe. Dutschenko wurde schon Anfang August dazu aufgefordert, das Land innerhalb von 15 Tagen zu verlassen, weigerte sich jedoch und wurde schliesslich ausgeschafft.
Dutschenko: Ein Missverständnis
Dutschenko war gleichzeitig Pfarrer einer evangelischen Gemeinde, die ihren Sitz am selben Ort wie der Hilfsfonds hat. Laut Fontanka.ru wurde er beschuldigt, vor der Gemeinde antirussische Predigten gehalten und missioniert zu haben.
Dutschenko, der 2005 mit seiner Frau nach Petersburg gekommen war, sagte gegenüber Radio „Svoboda“, er habe kein Wort gegen Russland geäussert und halte die Ausweisung für ein Missverständnis. Dabei erwähnte er, dass der Migrationsdienst ihm vorgeworfen habe, nicht am selben Ort gewohnt zu haben, an dem er auch registriert gewesen sei. Er hoffe, schon bald wieder nach St. Petersburg zurückzukehren.
Dutschenko war früher selber drogenabhängig gewesen, was ihn nach eigenen Angaben dazu bewegte, ein Hilfswerk zu gründen. Vor zwei Jahren war bereits die amerikanische Staatsbürgerin und Leiterin des Fonds „Praxis Advisors“ Jennifer Gaspar wegen staatsfeindlicher Umtriebe ausgewiesen worden.
Bild: www.openheartspb.ru