eva.- Obschon sich jeden Sommer mehr Russinnen und Russen einen Urlaub im Ausland leisten können, bleiben die Datscha und heimischen Gefilde für die meisten die einzige Möglichkeit, auszuspannen. Kurort, der Küstenabschnitt bei Sestrorezkt, ist neben Solnetschnoje, Repino, Komarowo und Selenogorsk einer der Strände an Russlands nördlicher Riviera, an denen die Städter während des kurzen Sommers frische Seeluft und Sonne tanken können.
Auf der Anreise ist man mit der Elektritschka für einmal eben so gut bedient wie mit dem eigenen Wagen, denn der Vorortszug kutschiert einen direkt vor den Eingang. Durch einen Torbogen, der an die Eröffnung der Kuranlage im Jahr 1900 erinnert, betritt man den Park und erreicht nach kurzer Fußwanderung die Ostseeküste.
Zwar sind Strand und Gehwege nicht herausgeputzt, Bäume und Pflanzen wuchern wild, und der Abfall der Ausflügler wird kaum entsorgt. Dafür genießt man hier jene typischen kleinen Freiheiten, die anderswo längst säuberlich beseitigt worden wären: Weder Gärtner noch Strandwächter sagen einem, wo man zu sitzen oder zu gehen hat. Der Schaschlik-Grill raucht, die Musik dröhnt, und weder Hunde noch Fahrräder sind hier verboten. Im übrigen ist es ein Strand wie anderswo auch – Meer, Wind, Sonne und blauer Himmel mit weißen Wölkchen. Die Menschen liegen an der Sonne, picknicken, spielen, spazieren und schwimmen in der Meeresbrandung.