TOPTICKER.- In der am 16. Juni beschlagnahmten Broschüre “Putin-Bilanz -Zehn Jahre” der beiden Oppositionellen Boris Nemzov und Wladimir Milov wurde keine extremistischen Tendenzen gefunden. Das gab die Extremismus-Abteilung der Petersburger Polizei den beiden Autoren bekannt – die hunderttausend Exemplare könnten abgeholt werden.
Neben der Freigabe kommentierten die Beamten die Schrift als insgesamt “langweilig und demagogisch und stellenweise psychologisch manipulierend”. Eine Woche lang hatten acht Personen, darunter vier Wissenschaftler, das 48-seitige Heft unter die Lupe genommen, der am Vorabend der Eröffnung des Petersburger Wirtschaftsforums (PEF) beschlagnahmt worden war.
Trotz allem hatten die Autoren ihren Text, in dem die Politik von Ministerpräsident Putin aufs schärfste kritisiert wirde, unter die Leute gebracht – über das Internet und als Ausdrucke. Nemzov und Milov kündigten an, den Fall vor Gericht zu bringen und beschwehrten sich darüber, dass sie bisher kein ordentliches Protokol zur Beschlagnahmung erhalten hätten. “Putin-Bilanz -Zehn Jahre” wurde in einer Gesamtauflage von einer Million Exemplare gedruckt und am 14. Juni an der Moskauer Buchmesse erstmals verteilt worden.
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