TOPTICKER.- Einen „Schwarzen Freitag“ erlebten am 13. Dezember die drei Banken „Investbank“, „Smolensky Bank“ und „Bank projektnovo finansirovania“. Ihnen wurde nur kurze Zeit nach der „Masterbank“ von der Russischen Zentralbank die Lizenz entzogen, was faktisch das Aus bedeutet.
Als Gründe gab die Zentralbank unter anderem mangelnde Liquidität, Verlust der Kreditwürdigkeit sowie Beteiligung an zweifelhaften Bankoperationen, d.h. vermutete Geldwäscherei an. Mit den ähnlichen Argumenten war bereits die Masterbank aus dem Verkehr gezogen worden. Die Investbank, das grösste der drei Finanzinstitute, ist in Petersburg mit vier Filialen vertreten.
Auch die Einlagen dieser drei Banken sind bis zu einer Höhe von 700.000 Rubel versichert. Diese Summe sollen alle Kunden noch rechtzeitig vor den Neujahrstagen ausbezahlt bekommen. Die übrigen Gelder können erst im anschliessenden Liquidierungsverfahren vor Gericht zurückgefordert werden.
Damit bewahrheiten sich die Gerüchte einer Schliessungswelle im russischen Bankensektor, die schon vor einiger Zeit die Runde gemacht hatte. Schon am 10. Dezember war die „Investbank“, die vor allem in Kaliningrad stark vertreten ist, in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Doch damals hatte der Kaliningrader Gouverneur Nikolai Zukanow höchstpersönlich per Twitter alle Schliessungsgerüchte entschieden dementiert.
Einer der Grosskunden der Bank war die Sparkasse Lettlands (Latvijas Krājbanka). Auch als wichtiger Sponsor des Hockey-Clubs „Spartak“ fällt die Bank aus, die Existenz des Clubs steht auf dem Spiel. Grosskunde der „Smolenski-Bank“ ist der staatliche High-Tech-Betrieb „Rosnano“.
Als Autorin der Säuberungen im Bankensektor gilt die neue Leiterin der Zentralbank Elvira Nabiullina, die erst im vergangenen Sommer von Präsident Putin in ihre neue Position berufen worden war. In den vergangenen Monaten hatte die Zentralbank eine ganze Reihe von Banken schriftlich dazu gemahnt, ihren Anteil an „Schwarzgeld“ zu senken.
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