eva.- Parallel zu Ausstellung und Forum „Energieeffiziente Gebäudetechnologien aus Bayern – Innovationen im Bau“, die auf dem Lenexpo-Messegelände über die Bühne ging, wurde an der Staatlichen Universitat fur Architektur und Bauwesen ein Vortrag gehalten. Stephan Lintner, Ministerialrat und Leiter des Sachgebiets Städtebau am Bayerischen Staatsministerium des Innern sprach vor Studenten zum Thema „Energieeffizientes Planen und Bauen“(Fotogalerie).
Mit Hilfe einer reich illustrierten Präsentation versuchte Lintner zunächst die Notwendigkeit energiesparender Bauten aufzuzeigen, und ging danach zu konkreten Beispielen in Bayern über. Als prominente Gebäude stellte der Architekt etwa den Audi-Hauptsitz in Ingolstadt oder das Museum Brandhorst in München vor, die beide über die neuesten Energiespartechnologien, wie Passiv-Wärme, Wärmepumpen, Solarenergie usw. verfügen.
Bayern als Region, die über keine Energievorkommen wie Erdöl oder Erdgas verfügt und darum zum Sparen gezwungen ist, stelle Lintner dem „Rohstoff-Riesen“ Russland gegenüber, der beinahe unbegrenzte Vorkommen besitzt.
Aktuelle und nahezu unbekanntes Thema
Für das russische Publikum berührte er damit ein ebenso aktuelles wie nahezu unbekanntes Thema. In Russland werden bisher kaum energiesparende Massnahmen bei Neubauten angewendet. Durch die zentralen Fernwärmesysteme und die oft nicht regulierbaren Heizungen in älteren Häusern wird Jahr für Jahr eine Unmenge von Wärmeenergie verschwendet.
Dass diese Energiesparen, bzw. Wärmeisolation „lebenswichtig“ sein kann, wurde in den vergangenen zwei Rekordwintern klar. Wegen der mangelhaften oder fehlenden Dachisolationen bildeten sich an praktisch sämtlichen Petersburger Häusern riesige Eiszapfen, von denen mehrere Personen erschlagen oder verletzt wurden. Für eine effiziente Bekämpfung der Eiszapfen wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, den bezeichnenderweise eine Firma gewann, die Technologien für Dachisolationen entwickelt.
Bilder: Eugen von Arb/ SPB-Herold
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